Kolbakur Palme
Mein Islandwallach „Kolbakur von Aegidienberg“ kam am 1. Mai 1989, kurz vor seinem zehnten Geburtstag, in mein Leben. Nach einem Proberitt gab es keinen Zweifel – der herrliche Rappe mit der erstklassigen Ahnentafel (Namen wie Glófaxi frá Sandhólaferju, Vörður frá Kýrholti und Goði frá Sauðárkróki sind in seinen Papieren zu lesen) sollte mein „Kolli“ werden.
Kolbakur wurde am 15. Juni 1979 auf dem Gestüt Aegidienberg geboren, wo er auch bis zum Umzug zu mir lebte und ein paar erfolgreiche Mehrgang-Turniere ging. Bei einem Töltkurs mit Tanja Gundlach bekamen wir Jahre später viel Lob für seine tollen Gänge. War ich stolz!!!!!
Er war das ideale Freizeitpferd, aufmerksam, gehfreudig und mit viel Temperament – seinem eigenen Kopf eben und viel Persönlichkeit. Ein echter Isi! Er liebte es ausdrucksvoll zu traben, aber nach anfänglichen Schwierigkeiten war er auch jederzeit bereit, seinen butterweichen Tölt bis zum Galopptempo hin zu demonstrieren. Im Umgang war er immer lieb und artig. Nur vor Treckern hatte er Angst und suchte – mit Reiter oder ohne – bei deren Anblick lieber das Weite, und das oftmals mit Blitzstart…. Aber er war immer grundehrlich. Wenn er bockte, dann nur aus Lebensfreude, nie, um mich loszuwerden. Bei einem Sturz nach einem Tritt in ein Kaninchen-Loch im vollen Galopp drehte er sich im Fall von mir weg, um mich nicht zu zerquetschen und tat sich dabei selbst am Bein weh (war aber zum Glück nicht tragisch). Leider litt er unter Heuallergie und war starker Ekzemer, was wir aber mit viel Sprühen und Einreiben im Griff hatten.
Kurz: Mein Kolli war das beste Islandpferd, das ich mir hätte wünschen koennen, der ideale vierbeinige Partner.
Im Alter von 26 Jahren und 8 Monaten ist Kolli am 18. Februar 2006 morgens völlig unerwartet und ohne ersichtlichen Grund nicht mehr aufgewacht. Dies hat in meinem Leben und in meinem Herzen eine nicht zu füllende Lücke hinterlassen. Auch der Hengst Faxi, dessen Ein und Alles Kolli war, hat seinen besten Freund verloren.
Ich möchte meinem Kolli von ganzem Herzen für die fast 17 Jahre danken, in denen er „mein Isi“ war. Ich habe so viel von ihm gelernt, und die Erinnerungen an all die Dinge, die wir gemeinsam erlebt haben, werden für mich immer lebendig bleiben.
Danken möchte ich natürlich auch meinen großzügigen Eltern, ohne deren selbstlose Unterstützung und Interesse ich niemals einen Isi hätte mein eigen nennen dürfen und es die schönen Jahre mit Kolli niemals in dieser Form gegeben hätte.
Kolli, mein Bärchen, ich denke jeden Tag an dich und du wirst für immer in meinem Herzen sein, bis zu dem Tag, an dem wir uns wiedersehen und ich dir endlich wieder durch deine herrliche schwarze Mähne mit den roten Strähnen wuscheln darf.